Ein Generationswechsel vollzieht sich: Das veränderte Leseverhalten, das Buchverlage beschäftigt, spielt auch für Werbetexte eine zunehmend wichtige Rolle. Insbesondere das gute alte Dialogmarketing muss sich umstellen, denn einst eherne Gesetze gelten plötzlich nicht mehr. Wurden früher erklärungsbedürftige Produkte in aller Ausführlichkeit textlich erläutert, ist heute die Gefahr, dass Texte mit mehr als zehn Zeilen Länge überhaupt nicht mehr gelesen werden sehr hoch.

Insbesondere in der E-Mail-Kommunikation tritt dies immer deutlicher zutage. E-Mail-Botschaften haben häufig noch das Erscheinungsbild klassischer Anzeigen oder Werbebriefe. In ihrer ursprünglichen Form waren E-Mails reine Textnachrichten, die der Kommunikation zwischen zwei Personen dienten. Als Unternehmen begannen, sie zu Werbe- und Verkaufszwecken einzusetzen, ähnelten die ersten Mailings Werbeanzeigen und Katalogseiten. Daran hat sich bis heute wenig geändert.

Doch diese Form des Werbe-Mailings muss mehr und mehr hinterfragt werden. Ist diese Art der Gestaltung tatsächlich noch effektiv? Erreichen die Botschaften auf diese Weise wirklich noch vollständig die Kunden? Leser wollen leichter leben. Leichter und digitaler. Hörbücher liegen im Trend, lesen ohne zu lesen. E-Reader machen das Lesen mobiler, schneller – und wohl auch etwas oberflächlicher. Und in der Flut der E-Mails wird oft nur noch überflogen, statt wirklich gelesen. Kein Wunder, pro Tag gehen bei jeder beruflichen E-Mail-Adresse in Deutschland heute im Durchschnitt 18 E-Mails ein. Jeder zehnte Berufstätige, der dienstlich E-Mails nutzt, erhält täglich sogar 40 oder mehr Nachrichten. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Hightech-Verbands BITKOM.

Wie also noch durchkommen in dieser Flut? Knapper, purer und pointierter formulieren – und mehr denn je visuell faszinieren. Ein starkes Key Visual sagt mehr als tausend Worte. Und das Erklärvideo, neudeutsch Animanual, ist das Hörbuch des Dialogmarketings. Es wird ohne jede Mühe verstanden.

 

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